BiPol-Workshop #6: Gebildete Eltern, gebildete Kinder?
Das Bildungssystem scheint oft frei und fair – so zumindest wird es suggeriert. Unterschiede und Missstände bleiben deshalb oft unbemerkt und versteckt.
Bildung wird als wertvolles Gut der Gesellschaft gehandelt. Durch die Individualisierung von Erfolg und Misserfolg, werden strukturelle Bedingungen und Mechanismen verschleiert und unsichtbar gemacht. Leistungen werden als individuelle Fähigkeiten oder Unfähigkeiten deklariert. Das Scheitern als persönliches Versagen stigmatisiert. An Universitäten wurden und werden vor allem Zugangsbeschränkungen und Finanzierungsprobleme diskutiert. Dabei sind die Themen nicht sehr komplex. Stets geht es um einen Mangel an ausreichenden Finanzmitteln, zu viele Studierende und schlechte Betreuungsverhältnisse.
Obwohl das Bildungsniveau in den letzten Jahren in Österreich gestiegen ist, ist Chancengleichheit weiterhin nicht gegeben. Studierende aus nichtakademischen Milieus bleiben unterrepräsentiert. Bildung wird nach wie vor „vererbt“. Gründe dafür gibt es verschiedene: Schulwahl und Förderung durch Eltern sowie spätere fehlende finanzielle Unterstützung.
Wir wollen uns im Workshop mit der Vererbung von Bildung und der damit einhergehenden sozialen Selektion beschäftigen, verschiedene Dimensionen betrachten, Auswirkungen diskutieren und Handlungsmöglichkeiten besprechen.
Torsten Bultmann ist politischer Geschäftsführer des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) mit dem Arbeitsschwerpunkt Bildungs- und Wissenschaftspolitik. Er veröffentlicht zahlreiche Publikationen zu Problemen der Bildungspolitik und Hochschulentwicklung.
Die Teilnahme ist kostenlos und steht allen interessierten Personen offen. Für Erfrischung vor Ort ist gesorgt.
Die Räumlichkeiten sind leider nicht vollständig barrierefrei. Bitte kontaktiert uns bei weiteren Fragen: bipol@oeh.ac.at