Heimvertretung


Heimvertretung in a Nutshell

Erfahre…

  • Wie du dein Heim zu einem schöneren Ort machen kannst.
  • Was eine Heimvertretung eigentlich ist. 
  • Wie du in die Gründung reinstarten kannst. 


Mehr als nur ein Schlafplatz.

In einem Studierendenheim zu wohnen bedeutet, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Ihr steht gemeinsam die Prüfungszeiten durch, verbringt eure Freizeit zusammen und feiert in der Gruppe. Ein gutes Wohnheim ist also nicht nur ein Ort zum Schlafen und Essen. Es sollte die notwendige Infrastruktur bieten, damit alle Heimbewohner_innen studieren, sich entspannen und mit ihren Freund_innen Spaß haben können. Idealerweise kommt das Gesamtpaket zu einem fairen und erschwinglichen Preis.

Wenn du also an einem Ort leben möchtest, der noch viel mehr anbietet, wie etwa:

  • Eine einladende und freundliche Atmosphäre, um deine Freizeit zu verbringen
  • Viele verschiedene Dienstleistungen (z. B. eine kleine Bibliothek, einen Garten, Gemeinschaftsräume zum Filme schauen, Fitness- und Hobbyräume, usw.)
  • Die Möglichkeit, das Haus und die Gemeinschaft, in der du lebst, mitzugestalten

 

Dann ist es Zeit für dich, ein Teil der Heimselbstverwaltung – auch Heimvertretung genannt – zu werden!

Heimvertretung? Was ist das eigentlich?

Die Heimvertretung ist ein demokratisch gewähltes Gremium von Studierenden in deinem Wohnheim, das sich die Aufgabe macht, das Wohnheim-Erlebnis zu verbessern. Sie wird durch den_die Heimvertreter_in vertreten. Ihre Aufgabe besteht darin, für die Interessen der Heimbewohner_innen einzustehen und bei verschiedenen Angelegenheiten mitzusprechen. Die Heimvertretung ist insbesondere bei Themen wie dem Heimstatut, der Festlegung des Heimpreises und der Einsicht in die Berechnung des Benützungsentgeltes involviert.

Heimvertreter_in zu sein, bringt viele Vorteile:

  • du trägst viele wichtigen Entscheidungen mit, 
  • du sammelst wertvolle Erfahrungen, 
  • du lernst viele interessante Menschen kennen, 
  • du bekommst ein zusätzliches Toleranzsemester (für Uni & Studienbeihilfe), 
  • du bekommst ECTS für freie Wahlfächer, 
  • dein Anspruch auf den Heimplatz verlängert sich um ein Semester. 

Dein Heim, deine Regeln.

Als Heimvertreter_in ist es deine Verantwortung:

  • Sprecher_in für alle Heimbewohner_innen zu sein,
  • Die Heimvertretungsordnung durchzusetzen und das soziale und kulturelle Leben zu organisieren,
  • Streitigkeiten zwischen Heimbewohner_innen zu schlichten,
  • Für die Rechte der Heimbewohner_innen einzutreten,
  • Andere Heimbewohner_innen zur Teilnahme an der Selbstverwaltung zu motivieren,
  • In Kontakt mit dem_der Heimbetreiber_in zu bleiben und die Finanzkonten einzusehen, um sicherzustellen, dass das Benützungsentgelt fair ist,
  • Mit anderen Heimvertreter_innen und der Österreichischen Hochschüler_innenschaft (ÖH) in Verbindung zu treten.

Als Stellvertreter_in des_der Heimvertreter_in unterstützt du den_die Heimvertreter_in bei der Erfüllung dessen_deren Aufgaben und übernimmst diese bei Bedarf.

Als Kassierer_in hast du die wichtige Aufgabe, die Finanzen der Heimselbstverwaltung zu verwalten und sicherzustellen, dass kein Geld veruntreut wird.

Reinstarten

Vor Beginn informiere dich, ob bereits eine aktive Heimselbstverwaltung in deinem Wohnheim existiert. Falls ja, kontaktiere sie, um zu lernen, wie Sachen in deinem Heim laufen und wie du aktiv werden kannst. Wenn es keine Heimvertretung gibt, dann hast du das Recht, das zu ändern! 

Du möchtest also eine Heimvertretung gründen?

Du hast beschlossen, die Initiative zu ergreifen, dein Wohnheim zu verbessern und es für alle Heimbewohner_innen zu einem angenehmeren Ort zu machen? Dann bist du hier genau richtig. Dieser Leitfaden soll dir dabei helfen, ein aktiver Teil deiner Wohnheimgemeinschaft zu werden und eine offizielle Vertretung zu organisieren. Mach mit!

Wie fängst du an?

Das österreichische Recht (in den Bestimmungen des  Studierendenheimgesetz) verlangt die Einrichtung einer Heimvertretung in jedem Wohnheim. Lies dir am besten die kurzen Paragraphen zu Heimvertretungen durch  (§7 und §8).

Dann musst du mal eine Heimvertretungsordnung entwerfen und vereinbaren. Dieses Dokument muss enthalten:

  • Die definierten Rollen deiner Heimvertretung. Es muss mindestens ein_e Heimvertreter_in, ein_e stellvertretender Heimvertreter_in und ein_e Kassenführer_in vorhanden sein, aber du kannst auch die Rollen für z. B. eine Brettspiel- oder eine Party-Abteilung festlegen.
  • Die Regeln dafür, wie Heimbewohner_innen diese Rollen tatsächlich übernehmen können. Dazu gehören das Wahlformat (offen/geheim), das erforderliche Quorum (Abstimmungsverhältnis) und die Mehrheiten, sowie die Rahmenbedingungen für die rechtzeitige Ankündigung von Wahlen und die Protokollierung aller Entscheidungen.

Wenn du Hilfe bei der Gestaltung einer Heimvertretungsordnung benötigst, kannst du dir hier ein Musterdokument anschauen. Diese ist schon in der Praxis erprobt, muss aber eventuell entsprechend den Gegebenheiten im jeweiligen Heim adaptiert werden. Herzlichen Dank an die Sprecher_innen der Heimvertretungen der home4students-Student_innenheimen, die sie uns zur Verfügung gestellt haben. Die Heimvertretungsordnung ist für alle Bewohner_innen im Wohnheim verbindlich – daher muss über die Regeln abgestimmt werden. Um dies zu tun, musst du deine Mitbewohner_innen versammeln und eine Heimvollversammlung ankündigen.

Die erste Heimvollversammlung

Sobald du (und vielleicht andere interessierte Personen) eine Heimvertretungsordnung entworfen hast, plane eine Heimvollversammlung. Hänge ein paar Plakate oder Schilder auf, verteile Flyer und bitte deine_n Heimbetreiber_in, den Termin allen Heimbewohner_innen mitzuteilen. Es könnte Sinn machen, einige Snacks und Getränke zu organisieren, um die Veranstaltung noch netter zu gestalten. Du möchtest nämlich, dass möglichst viele Menschen an der Heimvollversammlung teilnehmen. Je mehr Heimbewohner_innen über die Bedeutung aktiver Teilnahme erfahren, desto besser – und je mehr Menschen über deine Heimvertretungsordnung abstimmen, desto mehr Legitimität wirst du und deine Heimvertretung genießen. Wenn der Tag der Heimvollversammlung endlich kommt, erkläre deinen anwesenden Mitbewohner_innen wie wichtig es ist, sich zu organisieren und die Bedeutung, eine Selbstverwaltung zu gründen. Stelle dann deine Heimvertretungsordnung vor und führe eine Abstimmung zu ihrer Annahme durch. Danach können alle für die definierten Ämter kandidieren. Lass die Demokratie darüber entscheiden, wer die Heimbewohner_innen vertreten wird. Genieße die gemeinsame Zeit, sei kreativ, setze Ziele und habe Spaß!

Nun geht es ans Werk

Nun, da du als Mitglied der Heimvertretung gewählt wurdest, was kannst du für dein Wohnheim tun?

  • Zuerst solltest du dich mit deinem_deiner Heimbetreiber_in treffen, um zu entscheiden, welche Aufgaben du übernehmen könntest. Dein Ziel ist es immer, die Lebensqualität der Heimbewohner_innen zu verbessern! Du könntest beispielsweise anbieten, dass die Heimvertretung das Internet verwaltet, um es kostengünstiger zu gestalten; die Zuteilung von Einzelzimmern fairer zu gestalten; oder sich um sonst verschlossene und vergessene Gemeinschaftsräume kümmern.
  • Fordere von deinem_deiner Heimbetreiber_in Unterstützung für dein Vorhaben zur Gründung einer Heimvertretung ein. Vielleicht gibt es einen freien Raum, den du als Büro nutzen kannst – oder oftmals sind die Heimbetreiber_innen bereit, dir ein kleines Budget für spezielle Veranstaltungen und Projekte oder die laufende Arbeit zu gewähren.
  • Nutze dein Recht, die Konten und Abrechnungen des_der Heimbetreibers_in einzusehen, um sicherzustellen, dass das Benützungsentgelt fair ist.
  • Triff dich mit deinen Mitbewohner_innen, setze dich für ihre Interessen ein und organisiere Veranstaltungen zur Stärkung der Gemeinschaft.
  • Wende dich an die Bundes-ÖH, um aus dem Heimfördertopf Finanzierung für ein Gemeinschaftsprojekt zu erhalten. Mehr Informationen findest du hier.

Du bist nicht allein

Die Mitgestaltung einer Heimvertretung geht über das Machen und dann Ausführen von Hausregeln und Aufgaben hinaus. Umgib dich mit Menschen, die auch euer Wohnheim wie ein Zuhause fühlen lassen möchten. Biete regelmäßige Treffen an und organisiere das eine oder andere informelle Treffen. Hilf und lass dir helfen. Und vergiss nie, dabei Spaß zu haben!

Heimvertreter_in zu sein ist kein Vollzeitjob, es ist ehrenamtliche Arbeit. Wie bei jeder anderen Aufgabe kann es manchmal wie eine Pflicht erscheinen. Denk daran, eine Pause einzulegen, wenn du es brauchst – aber lass dich nicht entmutigen. Das belohnende Gefühl, etwas für die Gemeinschaft zu tun, wird das völlig ausgleichen – und je mehr Menschen sich beteiligen, desto mehr könnt ihr erreichen!

Wenn du Hilfe und Rat benötigst, gibt es andere Heimvertreter_innen, an die du dich wenden kannst, und es gibt möglicherweise auch den_die Heimsprecher_in, die Vertretung der Bewohner_innen aller Wohnheime eines_einer einzigen Heimbetreiber_in. Wirf am Besten einen Blick nach unten um deine lokale Heimvertretungs-Community zu finden. Nutze diese Kontakte, um deine Erfahrungen und Fragen zu teilen und deine Arbeit für deine Mitbewohner_innen zu koordinieren. Die Bundes-ÖH bietet auch Workshops und Informationen an. Halte Ausschau nach Ankündigungen zu bevorstehenden Netzwerk- und Austauschmöglichkeiten.

Es gibt noch mehr

Wie du dir vielleicht denken kannst, gibt es noch viele weitere Informationen, die du über die Einrichtung und Aufrechterhaltung einer Heimvertretung erhalten kannst – zu viel, um alles in dieser Broschüre unterzubringen. Wenn du mehr Informationen möchtest oder benötigst, kontaktiere uns bitte unter: studierendenwohnheime@oeh.ac.at

Bis dahin, viel Erfolg! Und vor allem: Viel Spaß!

Lokale Heimvertretung Communities

Momentan sind wir noch im Aufbau von Vernetzungsgruppen. Wenn du gerne deine Vernetzungsgruppe hier bewerben möchtest, schreib uns unter studierendenwohnheime@oeh.ac.at.

Hierzu haben wir leider noch keine Informationen – wir arbeiten daran!

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