Heute starten rund 370.000 Studierende ins Wintersemster. Dabei wächst die Zahl der Studierenden kontinuierlich weiter: Laut Statistik Austria gibt es im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 1,5 %. An öffentlichen Universitäten beträgt dieser 1 %, an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen sogar 3 %. Gleichzeitig müssen Studierende seit Jahren zusehen, wie sich die Teuerung in alle Bereiche des Lebens frisst. Hohe Mieten, steigende Ticketpreise für den öffentlichen Verkehr, teure Mensen und gestiegene Kosten für Lernmittel werden zu einer immer größeren Belastung für Studierende. Auch die Hochschulen selbst leiden: Chronische Unterfinanzierung, übermäßige Abhängigkeit von Drittmitteln und jahrelange Sparpolitik gefährden die Qualität von Lehre und Forschung. Überfüllte Hörsäle, fehlende Lernplätze und veraltete Infrastruktur sind für viele Studierende Alltag. Diese Entwicklung bedroht nicht nur faire Studienbedingungen, sondern auch den freien Hochschulzugang, die soziale Gerechtigkeit und die Autonomie der Hochschulen. Klimagerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung geraten zunehmend ins Hintertreffen.
Wir brauchen dringend eine Kehrtwende in der Hochschulpolitik: Kein Sparen auf dem Rücken der Studierenden und der Hochschulen. Stattdessen braucht es endlich mehr Geld für Investitionen in unsere Zukunft! Bei der heutigen Pressekonferenz an der Universität Wien präsentierte das Vorsitzteam der ÖH einen Forderungskatalog an die Bundesregierung. Neben dem langfristigen Ziel einer Ausfinanzierung der Hochschulen bei 2,5 % des Bruttoinlandsprodukts werden auch entlastende Sofortmaßnahmen eingefordert.
Investitionen in leistbares Studieren
Zur Abfederung des finanziellen und sozialen Drucks auf Studierende braucht es Sofortinvestitionen und ein breites Maßnahmenpaket. Dieses muss verschiedene Lebensbereiche der Studierenden umfassen:
- Beihilfen: Stärkung existierender Beihilfen, insbesondere der Studienbeihilfe, und Ausweitung des Bezieher_innenkreises, um zu verhindern, dass immer mehr Studierende in die Armut abrutschen.
- Öffentlicher Verkehr: Kostenloser öffentlicher Verkehr für alle Studierenden
- Leistbares Wohnen: Schnellstmögliche Budgetierung und Umsetzung der staatlichen Studierendenheimförderung, mehr öffentliche und geförderte Wohneinheiten für Studierende und eine zentralisierte und ausfinanzierte Wohnbeihilfe.
- Mensen: Staatliche Eingriffe bei den Lebensmittelpreisen sowie gezielte Unterstützungsmaßnahmen und deutliche Preisreduktionen bei den Mensen. Ein warmes Mittagessen darf nicht mehr als 3 € für ein Mensa-Menü kosten.
Ausfinanzierung der Hochschulen: 2,5 % des BIP für Bildung
Neben der entlastenden Sofortmaßnahmen fordert die ÖH eine strukturelle Absicherung mit mindestens 2,5 % des BIP für die Hochschulen. Das bedeutet eine Verdoppelung der Mittel und schafft die Grundlage für qualitative Lehre und Forschung, klimaneutrale Hochschulentwicklung, die Unabhängigkeit der Hochschulen von Drittmittelfinanzierung und einen freien und offenen Hochschulzugang.
Das gesamte Forderungspapier ist hier zu finden.