ÖH: MedAT bleibt sozial selektiv wie eh und je

Heute findet wieder der jährliche Aufnahmetest für die Human- und Zahnmedizinstudien (kurz MedAT) statt, der wie jedes Jahr von sozialer Selektivität geprägt ist. “Für den Antritt zum MedAT muss gezahlt werden und für Vorbereitungskurse, ohne die er nicht schaffbar ist ebenso - das schließt Menschen aus sozial benachteiligten Familien gleich zu Beginn aus”, erläutert Sara Velić vom Vorsitzteam der Österreichischen Hochschüler_innenschaft (ÖH) und ergänzt: “Dies ist das perfekte Beispiel dafür, dass Bildung in Österreich vererbt wird.”
In Österreich wird oft von Ärzt_innenmangel gesprochen - die Studienplatzzahlen jedoch trotz Forderung der Länder nicht erhöht. Die ÖH spricht sich für einen freien und offenen Hochschulzugang in Österreich aus, der mit einer Ausfinanzierung der Hochschulen einhergeht. “Es kann nicht sein, dass motivierte und begabte junge Menschen von ihrer bevorzugten Studienwahl abgehalten werden, weil die Regierung die Hochschulen nicht ausreichend finanziert. Dem erhöhten Bedarf im medizinischen Bereich muss nachgekommen werden!”, fordert Keya Baier vom Vorsitzteam.
Ist der MedAT geschafft, warten im Studium jedoch unbezahlte Vollzeitpraktika, die für viele Studierende eine finanzielle Herausforderung darstellen. ”Solange Studierende für ihre geleistete Arbeit nicht bezahlt werden und die Bedingungen am Arbeitsplatz weiterhin katastrophal sind, wird das Medizinstudium nicht sozial durchlässiger und die Kluft der bereits bestehenden zwei Klassen-Gesellschaft in der Bildung verstärkt”, schließt Naima Gobara vom Vorsitzteam.