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Am 21. Oktober 2015 sind in Johannesburg (Südafrika) - ausgehend von der Witwatersrand Universität - Studierende auf die Straße gegangen um gegen die Erhöhung der Studiengebühren zu demonstrieren. Der Ausgangspunkt der spontanen Demonstrationen - auch in weiteren Städten, wie in Kapstadt oder Pretoria - war die geplante Erhöhung der Studiengebühren um 10,5%. Diese belaufen sich bereits jetzt - abhängigg vom Studium - auf umgerechnet mehrere Tausend Euro. Diese Erhöhung stellt einen tiefen Einschnitt in die ohnehin prekäre Situation der Studierenden Südafrikas dar. Menschen mit niedrigeren Einkommen haben einen schlechteren Zugang zu höherer Bildung. Die Einhebung von Studiengebühren verstärkt dieses Problem der sozialen Ausgrenzung weiter. Angekündigte Einschnitte in das Universitätsbudget durch die Minister_innen zeichnen ein fortschreitendes Bild der Prekarisierung der Hochschulbildung in Südafrika.
Am 26. Oktober kündigte Präsident Zouma an, die Erhöhung der Gebühren für das Jahr 2016 zu streichen. Die Proteste gehen jedoch weiter - zu tief sind die Probleme in der Südafrikanischen Hochschulbildung. Die Bewegung fordert freie Bildung um die tiefe Ungleichheit innerhalb der Südafrikanischen Gesellschaft zu mindern. Auch zwei Jahrzehnte nach Ende der Apartheit ist der Weg zu Gleichberechtigung noch lange nicht erreicht. In der Bildung sind historisch gewachsene Ungleichheiten präsent - vor allem in Schulen ist die Qualität der Bildung stark abhängig vom historischen Kontext der Institution. Auch bei den Protesten zeigt sich, dass Rassismus in Südafrika noch stark verwurzelt ist. Die Proteste werden daher als Chance gesehen Gleichberechtigung weiter voran zu treiben.
Wir drücken unsere Solidarität mit den Protestierenden aus, und unterstützen die Forderungen nach der öffentlichen Finanzierung von Bildung uneingeschränkt. Aktuelle Ökonomisierungstendenzen führen einerseits zu Änderungen im Hochschulzugang, führen zu Veränderungen in der Formulierung der Studiengebühren und Stipendienförderung, aber vor allem erfahren die Faktoren der sozialen Struktur in allen gesellschaftlichen Bereichen nachteilige Veränderungen. Vor allem sozial Schwachen wird damit der Zugang zu guter Bildung versperrt.
Dies sind Entwicklungen, die in vielen Ländern gegenwärtig sind. Dies sind Entwicklungen, die einer Chancengleichheit und einer Chancengerechtigkeit im freien Bildungszugang entgegenstehen. Dies sind Entwicklungen, die wir anders gestalten wollen. We want this worldwide rebellion to be heard!
Solidarische Grüße und viel Kraft an die Aktivist_innen in Südafrika!